Anschlussbewegung

Anschlussbewegung,

 

im 19. Jahrhundert wurzelnde, von Teilen der Bevölkerung in Österreich getragene Bemühungen nach dem militärischen Zusammenbruch Österreich-Ungarns (Oktober/November 1918), Österreich mit dem Deutschen Reich zu vereinigen. Der von der österreichischen Nationalversammlung am 12. 11. 1918 beschlossene Anschluss Deutschösterreichs an die deutsche Republik wurde - v. a. auf Initiative Frankreichs - durch den Frieden von Saint-Germain-en-Laye (1919; Österreich, Geschichte) untersagt. Nach dem Regierungsantritt Hitlers und der Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland (1933) geriet die Anschlussbewegung in Österreich in den Sog des Nationalsozialismus. Unter schwerem politisch-militärischem Druck des nationalsozialistischen Deutschlands auf die unabhängige Republik Österreich vollzog - nach dem erzwungenen Rücktritt der Regierung K. von Schuschnigg - eine Deutschland ergebene Regierung den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich (Einmarsch deutscher Truppen am 12. 3. 1938). Nach der Besetzung Österreichs durch Truppen der Anti-Hitler-Koalition wurde die erzwungene Vereinigung beider Länder 1945 wieder rückgängig gemacht und die unabhängige Republik Österreich wiederhergestellt.